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Living History: Schleswig-Holstein zu Beginn des 19. Jahrhunderts

Wie hat die ländliche Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Schleswig-Holstein gelebt und vor allem – welchen Tätigkeiten ist sie nachgegangen? Eine eindrucksvolle Antwort auf diese Frage bietet uns am 1. und 2. Juli im Freigelände bei den Häusern aus Nordfriesland eine Gruppe von Living History-Darstellern. Verantwortlich für die Aufführung ist unser Kollege Dr. Nils Kagel, der uns im Interview mehr über das Programm verrät und wie sein Team sich darauf vorbereitet.

Herr Dr. Kagel, was genau erwartet die Besucher*innen bei Living History?
Wir sind etwa 15 Darstellerinnen und Darsteller, die in rekonstruierter historischer Kleidung am 1. und 2. Juli die Gebäude der Baugruppe Nordfriesland beleben. Der Zeitschnitt, an dem wir uns orientieren, ist das Jahr 1812, also die Zeit der Napoleonischen Kriege, die mit der Kontinentalsperre große Auswirkungen auf Schleswig-Holstein hatten. Dabei kommt es nicht so sehr darauf an, speziell die Verhältnisse in Nordfriesland zu zeigen, sondern einen kleinen Querschnitt durch die damalige ländliche Gesellschaft mit all ihren beruflichen Facetten zu geben. Dazu gehören sowohl die bürgerlichen Reisenden, die im Dorfkrug absteigen, den wir im Haus aus Borsbüll einrichten wollen und in dem von der Krügerin und Ihrer Magd gezeigt wird, was und wie früher gekocht wurde. Dazu gehören aber auch fahrende Händler, wie ich einen darstelle, und ein Walfänger, der die Bedeutung des Walfangs auf den nordfriesischen Inseln vermittelt. Zudem erklärt ein Landvermesser, wie aufwendig es vor 200 Jahren war, mit Hilfe der zeitgenössischen Geräte Landkarten anzufertigen.

Was möchten Sie mit Ihrer Aufführung erreichen?
Jeder Darsteller verkörpert nicht nur einfach eine Rolle, sondern vermittelt Wissen zu einem ganz speziellen Bereich des historischen Alltags. Unser Wunsch ist es, die Häuser zum Leben zu erwecken. Mit der Vorführung, unserer Kleidung den Requisiten, kommen wir schnell mit den Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch - und häufig entsteht dann ein Austausch über historische Themen.

Wie bereiten Sie und Ihre Mitstreiter*innen sich auf die Aufführung vor?
Wir sind keine Profidarsteller, wie es sie in vielen Freilichtmuseen im europäischen Ausland gibt, wo die Museen flächendeckend bespielt werden. Für uns ist es eher ein Hobby – und trotzdem agieren viele von uns inzwischen auf professionellem Niveau. Jeder Darsteller und jede Darstellerin hat sich in der Regel das Wissen rund um seine bzw. ihre Rolle über viele Jahre selbst angeeignet. Dazu gehören nicht nur technische Fertigkeiten, sondern auch Wissen über die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse im dargestellten Zeitschnitt. Einige Grundinformationen zur Regionalgeschichte kommen im Vorwege von mir. Im Austausch ergänzen wir uns mit unserem Spezialwissen untereinander.

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