Kaufen & Konsum
Haben und mehr haben
Materielle Dinge – sie prägen unseren Alltag. Mehr, als uns manchmal lieb ist. In den letzten 100 Jahren hat sich der Umgang mit Dingen immer wieder gewandelt. Produkte und Rohstoffe waren knapp, manchmal sogar purer Luxus. Seit den 1950er-Jahren steigt die Anzahl von Besitzgütern immer weiter an. Kaufen wird Freizeitbeschä¡igung, (An-) Sammeln sowieso.
Leben im Überfluss – heute normal, früher unvorstellbar. Wir ertrinken im Kram. Können überall und zu jeder Zeit alles kaufen. Wir brauchen die Dinge! Oder nicht? Auf jeden Fall haben wir ganz schön viele. Wir müssen Sachen nicht mehr horten oder zweitverwenden. In Kriegszeiten ist das aber die Regel. Klamotten und Kochtöpfe bekommen Flicken. Essensreste gibt es nicht: aufessen statt wegwerfen. Nach dem Krieg ist vor dem Kaufrausch. Das Wirtschaftswunder kommt, der Wohlstand wächst. Wir können’s uns leisten und häufen immer mehr Zeug an. Ganz einfach, weil es uns Freude macht. Das meiste kaufen wir. Anderes erben wir. Und wieder anderes sammeln wir. Dinge kommen aus unterschiedlichen Gründen zu uns. Weil sie uns Arbeit abnehmen, weil wir sie schön finden, weil sie uns an jemanden erinnern. Warum auch immer, sie sind da. Und wir leben mit ihnen.
Autorin: Inke Pohl