Konditorin mit süßen Geheimnissen
Emily Meining ist eine Senkrechtstarterin. Gerade mal 29 Jahre alt, arbeitet sie bereits seit fast 15 Jahren in der Gastronomie. Seit 5 Jahren betreibt die Konditormeisterin im Freilichtmuseum Molfsee das Meierei-Café, seit zwei Jahren auch das Café im Jahr100Haus – um ihre Gäste mit Torten, Kuchen und vielen anderen Leckereien zu beglücken. Aber der Reihe nach…
Ihre ersten Gastronomie-Erfahrungen sammelt Meining in ihrem Heimatort in Techelsdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Sie kellnert als Schülerin im Landgasthof "An Dörpsdiek" – und schaut dabei in jeder freien Minute Küchenchefin Gesche Jöns über die Schulter, wenn diese Hochzeitstorten kreiert. Zuhause versorgt sie Familie und Freunde mit Selbstgebackenem. Das Backen, das merkt Emily Meining schnell, das ist ihr Ding – und wird zu ihrem Berufswunsch. Ihre Eltern helfen ihr dabei, ein zweiwöchiges Praktikum in Wien zu bekommen, der Konditorenstadt in Europa. Auch bei der Konditorei Fiedler in Kiel gewinnt sie Einblicke in das Handwerk. Und dann nehmen die Dinge ihren Lauf.
2015, direkt nach dem Abitur, beginnt Meining eine Ausbildung zur Konditorin im Berliner Hotel Adlon. Sie entscheidet sich bewusst für eine Lehre in einem Hotel. „Mir war es wichtig, dass meine Ausbildung vielfältig ist.“ Meining lernt die Herstellung von Pralinen, Konfekt, Marzipan, Speiseeis, Salz- und Käsegebäck. „In einer Konditorei kann es auch schon mal passieren, dass man 700 Cupcakes am Tag produziert“, sagt sie. Die Entscheidung, sich beim Adlon zu bewerben, hatte – abgesehen davon, dass es eine der besten Adressen in Deutschland ist – aber noch einen ganz pragmatischen Grund, denn nicht alle großen Häuser bilden auch Konditoren aus. „Also habe ich mein Glück versucht und mich dort beworben.“
Bereits zwei Jahre später schließt sie ihre Ausbildung ab, und bewirbt sich statt um einen Job bei der Meisterschule in Berlin. Das Lernen geht weiter, das Backen auch. Unterstützung bekommt sie von ihrem Landgasthof „An Dörpsdiek“, dessen Küche sie nutzen darf. Ein Jahr später ist Emily Meining Konditormeisterin – und ihr Ausflug nach Berlin beendet. Sie erfährt, dass das Freilichtmuseum eine Pächterin für das Meierei-Café sucht und bewirbt sich, erneut mit Erfolg. Und der hält bis heute an. „Die Entscheidung für die Selbstständigkeit ist mir leicht gefallen, meine Eltern arbeiten beide selbstständig. Sie haben es mir vorgelebt“, sagt Meining.
Sowohl im Meierei-Café wie auch im Café im Jahr100Haus bietet Meining Torten, Kuchen, Snacks und ein Frühstück (mit vorheriger Anmeldung) an. Dabei ist das Angebot im Meierei-Café etwas rustikaler. Auf der Karte stehen Käse-Produkte und auch ein Mettwurst-Brot ist dabei. Im Café im Jahr100Haus dagegen darf der Flammkuchen nicht fehlen. Abgesehen davon, dass es hier Kuchen und Eis zum Mitnehmen gibt (das detaillierte Angebot finden sie HIER). Dabei setzt Meining bei allem auf regionale oder gar Bio-Produkte und geht auch auf Ernährungstrends ein, so dass in der Regel auch ein veganer oder glutenfreier Kuchen mit im Angebot sind.
Und welche Torte isst Konditormeisterin Emily Meining selbst am liebsten? „Ich mag besonders gern Obstkuchen, wie zum Beispiel den veganen Apfelkuchen, den wir anbieten. Und die Schoko-Brownies“. Die Rezepte für ihre süßen Leckereien will sie allerdings nicht verraten.