„Ich verbinde sehr viele schöne Ereignisse mit dem Museum“
Prof. Dr. Utz Schliesky, der Vorsitzende des Fördervereins Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum e. V., über Jubiläumswünsche, das richtige Geschenk zum 60. Museumsgeburtstag und ein paar ganz persönliche Erinnerungen.
Herr Prof. Dr. Schliesky, das Freilichtmuseum Molfsee feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. Es gehört zu den größten seiner Art in Deutschland und zählt Jahr für Jahr deutlich über 100.000 Gäste. Der Förderverein hat maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung. Was wünschen Sie dem Geburtstagskind für die Zukunft?
Schliesky: Ich wünsche dem Geburtstagskind weiterhin Wohlergehen und unverminderte Anziehungskraft, erst einmal für die nächsten 40 Jahre! Ich bin aber zuversichtlich, weil wir mit dem Freilichtmuseum Molfsee ja eine besondere Situation haben, die meines Erachtens zum Erfolg beiträgt. Der Freilichtmuseum Molfsee e.V. war ja während der ganz überwiegenden Lebenszeit des Museums sogar Träger des Museums und ist noch heute Eigentümer des Museums. Eigentum verpflichtet - diesen Auftrag des Grundgesetzes nehmen der Verein und seine gut 6.500 Mitglieder sehr ernst. Neben dem finanziellen Engagement als Förderverein gibt es unglaublich viel ehrenamtliche Tätigkeit im und für das Museum.
Für so einen runden Geburtstag bedarf es natürlich eines ganz besonderen Geschenkes. Der Förderverein hat sich für eine Linde entschieden und sammelt im Rahmen einer Spendenaktion Gelder für weitere Bäume. 60 Bäume zum 60sten! Wie ist es zu dieser schönen Idee gekommen?
Schliesky: Frau Dr. Poehls, die Direktorin des Freilichtmuseums, hat uns gefragt, ob wir bei den dringend benötigten Bäumen helfen können. Da wir als Verein schon einmal eine erfolgreiche Baumspendenaktion durchgeführt haben, haben wir uns gemeinsam überlegt, dass Bäume ein schönes Geschenk zum 60. Geburtstag wären. Selbstverständlich gehen wir mit gutem Beispiel voran und spenden den ersten Baum. 59 sind also noch zu haben!
Nach dem Überbringen von (Glück-)wünschen und Geschenken blickt man bei solchen Jubiläen auch gern zurück. Gibt es ein Ereignis oder eine Begebenheit, an die Sie sich persönlich ganz besonders gern erinnern?
Schliesky: Mit dem Museum verbinde ich natürlich sehr viele schöne Ereignisse. Ganz persönlich denke ich noch heute an meinen ersten Besuch im Grundschulalter zurück und erinnere ebenso gerne den ersten Ausflug mit unseren eigenen Kindern. Aus Vereinssicht hat mich die Entscheidung von Frau Feldmann sehr berührt, dem Museum ihr ganzes Vermögen zu vererben. Plötzlich war man als ehrenamtlicher Vereinsvorstand intensiv im Immobiliengeschäft tätig, aber das Ergebnis für das Museum ist beeindruckend. Und eine der schönsten Veranstaltungen im Museum war sicherlich die Weinprobe mit schleswig-holsteinischen Winzerinnen und Winzern, die wir für Vereinsmitglieder durchgeführt haben.