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  • Eingepackte Häuser: Im Haus Heydenreich und der Gulfscheune war der Schädlingsbekämpfer im Einsatz.

Haltbar gemacht für die Zukunft

In einem aufwendigen Verfahren sind im Herbst 2019 zwei erste Häuser im Freilichtmuseum von Schädlingen befreit worden. 2020 folgte ein Gebäude der Hallig Langeneß. Geplant ist, dass in den nächsten 20 Jahren alle 60 Gebäude diesem Verfahren unterzogen werden.

Projektleiter Dr. Nils Kagel, im Freilichtmuseum zuständig für den historischen Gebäudebestand, hat den Zustand der Häuser durch den Biologen Uwe Noldt überprüfen lassen. Mitunter kann der Befall so stark sein, dass sogar die Statik der Häuser gefährdet sei, so Noldt, der für Molfsee zwei besonders aktive Nagekäferarten identifiziert hat: den gewöhnlichen und den gescheckten Nagekäfer. „Wir haben Möbel in die Hand genommen und sie sind zerbröselt“, erinnerte sich Kagel. „Wir müssen etwas tun, das stand schnell fest.“ 

Damit das möglichst nachhaltig geschieht, verständigten sich das Museum und die Experten, darunter Schädlingsbekämpfer Michael Römer aus Wilhelmshaven, auf die Begasung. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass abhängig von der Auswahl und Anwendung zuverlässig und zerstörungsfrei diese Insekten in allen Entwicklungsstadien abgetötet werden. Auch größere Gebäude, wie zum Beispiel das Haus Heydenreich mit 800 Quadratmetern Grundfläche, können behandelt werden. Nach der Begasung wird sorgfältig geprüft, ob noch Rückstände des Gases im Gebäude vorhanden sind. Erst wenn nachgewiesen ist, dass sich die Gase verflüchtigt haben, kann das Gebäude wieder betreten werden.

Für die Begasung wurden die Objekte in Folie eingepackt, es wurden Leitungen für das Gas und auch zur Kontrolle gelegt und mit Heizern im Inneren eine Mindesttemperatur von 15 Grad Celsius gesichert. Um zu sehen, ob das Gas in alle Ecken und Winkel gelangt war, wurden kleine Holzklötzchen aufgestellt. „Dort befinden sich lebende Larven des Hausbockkäfers. Neben den Messungen konnten wir anhand der Larven sehen, ob die Begasung erfolgreich war“, fasste Römer zusammen.

„Es ist ein echtes Pilotprojekt, mit dem wir das Museum fit für die Zukunft machen wollen“, sagte Guido Wendt. „Es ist nicht günstig, die Häuser gegen Schädlinge schützen zu lassen. Die Kosten liegen bei 50.000 Euro. Dafür kommt unser Förderverein mit ins Boot, denn jährlich erhalten wir 180.000 Euro von ihm für Maßnahmen. Das ist eine wichtige Finanzierungssäule.“ Auch der Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Utz Schliesky freute sich über die gute Zusammenarbeit zwischen Verein und Stiftung. „Wir vom Förderverein fühlen uns verantwortlich. Das Museum soll noch Jahrzehnte und Jahrhunderte halten.“

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