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Freigelände: Neues Leben in historischen Häusern

Ein Bauernpaar hier, eine Magd dort, Oma und Enkel im Gespräch – die Persönlichkeiten werden wohl so vor uns erscheinen, dass wir diese beim Eintritt in eines der 13 historischen Häuser im ersten Moment vermutlich gleich begrüßen möchten. So kann es ab April 2025 im Freilichtmuseum Molfsee sein. Doch bekommen die Gebäude keine neuen Bewohner*innen, sondern hochauflösende Projektionen. Und diese moderne Technik in alten Häusern ist Mittel zum Zweck für ein groß angelegtes Vermittlungsvorhaben. Wir haben Projektmanagerin Christina Sachs zum Interview getroffen. Persönlich können Sie im Rahmen einer Führung am 1. August mehr erfahren. ANMELDUNG...

Frau Sachs, das Freilichtmuseum Molfsee arbeitet an einem großen Projekt, dessen Ziel es ist, den historischen, kulturellen und gesellschaftlichen Wert, den diese Gebäude für uns haben, auf vielfältige Weise sichtbar zu machen. Ein Meilenstein in der Geschichte der Vermittlungsarbeit. Was steckt konkret dahinter?
Unser Ziel ist es, bis April 2025 in 13 Häusern mithilfe digitaler Projektionen fiktive Persönlichkeiten zum Leben zu erwecken. Die spannenden, bisweilen berührenden Dialoge und Gedanken, an denen sie uns teilhaben lassen, knüpfen an die Geschichte der Häuser an. Unser Ziel ist es, Einblicke in frühere Lebenswelten zu vermitteln, gleichzeitig aber einen Bezug zur Gegenwart herzustellen. So geht es auch immer um die Frage: „Was hat das mit mir und meinem Leben zu tun?“

Haben Sie ein Beispiel für uns?
In einem Haus erleben wir ein Bauern- bzw. Hofbesitzerpaar in den besten Jahren, aber zu verschiedenen Zeiten – um 1820, 1919, 1968 und 2010 herum. Wie haben sich die Lebensumstände auf dem Land verändert, und welche Sorgen und Hoffnungen sind gleich geblieben? In einem anderen Gebäude gibt es einen Dialog zwischen Oma und Enkel über generationenübergreifende Wohn- und Lebensmodelle. Mehr möchte ich aber noch nicht verraten. Grundsätzlich geht es um die großen Themen, für die das Freilichtmuseum Molfsee steht: gelebter Alltag, soziale Ungleichheit, Natur als Ressource und globale Verflechtungen.

Und wie weit ist das Projekt vorangeschritten?
Wir erfahren große Unterstützung vom Schleswig-Holsteinischen Landestheater, daher sind wir gut im Zeitplan. Der Kooperation ist es zu verdanken, dass wir den in der Szene überaus gefragten und anerkannten Autoren und Dramaturgen Peter Schanz für die Drehbücher gewinnen konnten. Wenn diese final stehen, drehen wir die Szenen im Herbst und Winter mit professionellen Schauspieler*innen. Der technische Prototyp steht bereits. Kommendes Jahr wird dann die Einrichtung der Technik im Vordergrund stehen. Im April 2025 soll es losgehen.

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