Beziehung & Kommunikation
Wir sind nicht allein
Der Name unserer Dauerausstellung „Ein JAHR100 in Schleswig-Holstein. Land. Leute. Leben.“ ist Programm. Unterteilt in sechs Themenbereiche erfahren wir von den kleinen und großen, letztlich aber lebensprägenden Dingen und Gegebenheiten unseres Alltags im 20. Jahrhundert. Im Mittelpunkt stehen 350 Exponate - und hinter jedem verbirgt sich eine Geschichte. Gewinnen Sie einen ersten Eindruck, was Sie im Bereich Beziehung & Kommunikation erwartet...
Familie, Freundschaft, Paare, Nachbarn, Vereinigungen: Menschen nehmen Rollen ein und identifizieren sich damit. Die Strukturen und die Kommunikation zwischen Individuen und Gruppen sind vielfältig und ständig im Wandel. Ebenso wie Sprache es ist, die in Schleswig-Holstein eine besondere Rolle spielt.
Menschen mögen Miteinander. Miteinander lachen, streiten, weinen, feiern. Leben eben. Miteinander verbindet. Damals und heute. Wir sind ständig mit anderen zusammen. Familienfeiern, Freunde treffen, Vereinssitzung. Zusammen was erleben. Gemeinsame Erinnerungen schaffen. Momente, an die wir später zurückdenken. Menschen begleiten uns. Eine Weile oder auch länger.
Mit den meisten wollen wir, mit manchen müssen wir. Nicht immer haben wir die Wahl. Trotzdem bauen wir immerzu Beziehungen auf – von oberflächlichen Bekanntschaften bis hin zu tiefen Bindungen. Miteinander sprechen. Gut, wir können auch schnacken, sabbeln, plaudern und uns unterhalten. Läuft auf dasselbe hinaus. Sich austauschen – das ist die Grundvoraussetzung für gelingendes Leben. Reden schafft Nähe. Und auch wenn es uns vielleicht manchmal anders vorkommt: Wir sind nie allein.
Autorin: Inke Pohl
- Musikalische Zeitreise: Wissen Sie noch, Ihr erster Diskobesuch? Diese eine, legendäre Kellerparty? Feiern mit Freunden – natürlich mit Musik! Heute geht fast alles digital, auch das Musikhören. Unsere Lieblingssongs speichern wir auf dem Smartphone oder dem Computer. Vor der Ära des Internets überspielen die Menschen Musik von Kassette zu Kassette. Oder sie nehmen Lieder aus dem Radio auf Band auf. Solche selbst zusammengestellten Tonbänder sind in den 1970er- und 1980er-Jahren beliebte Geschenke. Die Qualität lässt meist zu wünschen übrig, dafür steckt viel Liebe drin. Die Mixtapes wecken später alte Erinnerungen: Zeitkapseln zum Anhören.
Abb.: Kassettendeck und Kassetten, 1970er Jahre, ohne Ort - Ein Stück Preetzer Gemütlichkeit: Frühschoppen oder Feierabendbier – auf den Stammtisch ist Verlass. Vertraute Gesichter, gewohnte Umgebung, Ort der Geselligkeit und des Austausches, zweites Zuhause. Lange erhellt diese Lampe Gespräche und Debatten in einer Preetzer Gaststätte. Ob alteingesessene Dorfrunde oder politisches Geklüngel – nicht immer herrscht Einigkeit. Wie viele hitzige Diskussionen diese Lampe wohl erlebt hat?
Abb.: Hängeleuchte, 1950er Jahre, Preetz - Familie spielt Familie: Ein Haus mit Geschichte. Hundert Jahre alt, jahrzehntelang bespielt. 1918 für zwei kleine Mädchen gebaut, durchlebt das Haus aufregende Jahre. Sogar Topfpflanzen und natürlich eine Toilette mitsamt Spülkasten sind da. Irgendwann wird renoviert. Das Haus bekommt Licht, neue Tapeten und ein paar neue Bewohner. Alte sind auch noch da: So trifft die blonde Puppenfrau aus dem 19. Jahrhundert auf den Röhrenfernseher. Das Haus bleibt immer in der Familie. Nachfolgende Generationen erben und vererben. Kinder und Enkel freuen sich über das liebevoll gestaltete Puppenhaus – ein Familienschatz.
Abb.: Puppenhaus mit Inventar, 1918, Klingberg
